Die Nikon F3 kam 1980 als Nachfolger der bewährten F2 auf den Markt. Sie setzte für die Achtziger Jahre den Massstab für Profikameras. Anfangs wurde die F3 von den konservativen Profis, wegen der Elektronik, noch etwas skeptisch beäugt. Das Vorgängermodell F2 war noch rein mechanisch gesteuert. Sie konnte die Bedenken jedoch rasch zerstreuen, als sie sich als äusserst zuverlässiges Arbeitsgerät entpuppte. Das Design stammte von Giorgio Giugiaro, der unter anderem auch den VW Golf 1 entworfen hatte. Der elektronisch gesteuerte Schlitzverschluss besass Vorhänge aus Titan. Ohne Batterien war jedoch nur noch eine Notzeit 1/60s möglich. Die F3 besass neben dem manuellen Modus eine Zeitautomatik.
Charakteristisch für die F3 waren die Wechselsucher, die sehr einfach gewechselt werden konnten. Weit verbreitet war neben dem Standardprismensucher auch der HP Sucher für Brillenträger. Die Nikon F3 HP wurde später bereits ab Werk mit dem HP Sucher ausgeliefert. Den Lichtschachtsucher DW-3 sehen Sie in den Bildern unterhalb des Textes. Das Sucherbild wurde darin prinzipbedingt seitenverkehrt angezeigt.
Wegen den Wechselsuchern gab es keinen Blitzschuh auf dem Sucher. Aufsteckblitzgeräte mussten auf der Rückspulkurbel angebracht werden. Es passten nur wenige spezielle Blitzgeräte auf diesen Anschluss. Unter anderem das auf den Bildern sichtbare Nikon SB-16A. Profis benutzten zu dieser Zeit aber ohnehin meistens leistungsstarke Stabblitzgeräte. TTL-Blitzmessung war übrigens mit den passenden Blitzgeräten möglich.
Der im Zubehör erhältliche Motorantrieb MD-4 schaffte 5,5 Bilder pro Sekunde. Mit hochgeklapptem Spiegel sogar 6. Wie man unschwer erkennen kann, war er alles andere als leicht und kompakt. Der Motor übernahm auch die Stromversorgung der Kamera und konnte den Film zurückspulen.
Die F3 diente auch als Basis für die erste digitale Spiegelreflexkamera Kodak DCS 100 von 1991.
Die Nikon F3 wurde 21 Jahre lang von 1980 bis 2001 gebaut. Eine unglaublich lange Zeit für eine analoge Profikamera. Sie überlebte auch ihre Nachfolgerin Nikon F4.
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Fotos: kleinbildkamera.ch