Wenn man nach der ersten Kleinbild-Spiegelreflexkamera mit Autofokus fragt, erhält man als Antwort fast immer „Minolta 7000“. Das stimmt so aber nicht. Die Minolta 7000 war ganz sicher die erste kommerziell extrem erfolgreiche AF SLR mit einem umfangreichem System dahinter. Aber bereits vier Jahre früher brachte Pentax die ME F auf den Markt. Diese war somit die allererste in Serie gebaute 35 mm Autofokus-Spiegelreflexkamera der Welt, auch wenn es dazu nur gerade ein einziges AF Objektiv gab und sie nicht in riesigen Stückzahlen verkauft wurde. Deshalb ist sie heute inkl. Autofokus Objektiv extrem selten zu finden. Einzelne Gehäuse findet man hingegen ab und zu. Die erste 35 mm Autofokus Kamera ohne Spiegel war übrigens die Konica C35 AF von 1977.
Die ME F basierte auf der ME Super und besass auch dasselbe Bajonett wie diese. Es wurde jedoch für den Einsatz an der ME F mit fünf elektrischen Kontakten zur Datenübertragung ergänzt. Deshalb konnten alle Objektive mit Pentax K Bajonett verwendet werden. Natürlich nur ohne Autofokus, jedoch mit einer elektronischen Fokussierhilfe. Das Kontrast-Autofokussystem war im Gehäuse der ME F eingebaut. Der AF Motor war hingegen im einzigen erhältlichen AF Objektiv, dem SMC Pentax AF 2.8/35-70, platziert. Das ziemlich unförmige Objektivgehäuse beinhaltete auch vier AAA Batterien. Die Kamera selbst benötigte zusätzlich vier LR44 Knopfzellen.
1984 wurde die Produktion bereits wieder eingestellt. Erst 1987 erschien dann die Pentax SF-X, die ein Minolta und Nikon ähnliches Autofokus System, mit einem im Gehäuse integrierten Motor besass.
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Fotos: kleinbildkamera.ch