Zur Nikon FA habe ich eine spezielle Beziehung. Das war 1986 nämlich meine allererste Spiegelreflexkamera (keines der beiden abgebildeten Exemplar, meine eigene FA habe ich vor 10 Jahren verkauft und die sah auch nicht mehr so schön aus). Ein Meilenstein war sie wegen der damals „Mehrfeldmessung“ genannten Belichtungsmessungsmethode. Heute wird dieses System „Matrix-Belichtungsmessung“ genannt und ist der Standard bei allen Kameras. Dieses System verhinderte recht zuverlässig Fehlbelichtungen. Da kann ich jetzt aus eigener Erfahrung mit der FA sprechen. Die Mehrfeldmessung war auch der Grund, weshalb ich mich damals nicht für eine Canon T90 oder Minolta 7000 entschieden habe. Ebenso war die FA der erste Multiautomat von Nikon mit einer Programm-, Zeit- und Blendenautomatik. Der Verschluss liess Zeiten bis zu 1/4000s zu. Mit Systemblitzgeräten war TTL-Blitzbelichtungssteuerung möglich. Die kürzeste Blitz-Synchronzeit lag bei 1/250s. Das Gehäuse war aus einer Kupfer-Slumin-Aluminium Legierung gefertigt und sehr robust. Im Zubehör war der speziell für die FA entwickelte Motor MD-15 erhältlich. Er löste den Kameraverschluss elektrisch aus und versorgte die Kamera auch mit Strom. Verwendet werden konnte jedoch auch der Motor MD-12, der eigentlich zur FM-2 und FE-2 gehörte und den Verschluss mit einem Stift auslöste.
Ein Verkaufserfolg wurde die FA trotz all dieser Qualitäten nicht. Ein Grund war sicher der sehr hohe Verkaufspreis von deutlich über 1000 Fr. nur für das Gehäuse. Die schwarze Version kostete übrigens CHF 100.– Aufpreis wenn ich mich richtig erinnere. Die professionelle F3 kostete damals nicht viel mehr und die anderen Mittelklasse Modelle von Nikon (FE2, FM2) waren deutlich billiger. 1987 wurde die Produktion bereits wieder eingestellt. Eine Nikon FA gehört deshalb zu den seltenen Nikon Kameras. Noch seltener ist der Motor MD-15 der fast kaum zu finden ist. Mit Glück konnte ich trotzdem einen erwerben.
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Fotos: kleinbildkamera.ch