1986: Olympus OM 707

Die Olympus OM 707 als Meilenstein zu bezeichnen, wäre nun doch etwas übertrieben. Aber sie war die allererste Spiegelreflexkamera, die einen eingebauten Miniblitz besass. Dieser war nicht etwa im Sucherprisma platziert, wie das heutzutage üblich ist, sondern im Handgriff. Das hatte auch seine Gründe. So kam es weniger zu Abschattungen bei der Verwendung von grösseren Objektiven. Und rote Augen traten wegen des grösseren Abstands zur optischen Achse auch weniger auf. Die OM 707 war die erste Olympus mit Autofokus. Anscheinend war Olympus der Meinung, dass Autofokus nur für Einsteigerkameras wichtig sei. Genau das war die OM 707 nämlich. Die Programmautomatik war mit AF Objektiven nicht abschaltbar. Mit den ebenfalls passenden manuellen OM Objektiven arbeitete die Kamera im Modus „Zeitautomatik“. Das altbewährte OM Bajonett wurde für den AF Betrieb in der 707 mit zusätzlichen AF Kontakten für Brennweiten- und Blendenübertragung versehen. Wie bei Minolta und Nikon lag der AF Motor im Gehäuse und wurde mit einem „Stangenantrieb“ zum Objektiv geführt. Die OM 707 wurde schlussendlich zu einem veritablen Flop. Das Konzept wurde vom Markt nicht angenommen. Die Konkurrenz bot deutlich vielseitigere und professionellere AF Kameras. Olympus produzierte weiterhin MF Kameras für Profis und AF Kameras für Amateure. Eine anspruchsvolle analoge AF Kamera hat Olympus nie produziert. Eine für mich völlig unverständliche Entscheidung. Kein Wunder verlor Olympus damals den Anschluss an die Konkurrenz. Im digitalen Zeitalter sah es dann zum Glück wieder besser aus. Aber das ist eine andere Geschichte.

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Fotos: kleinbildkamera.ch

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